Vereinsgeschichte

„Methusalem e.V. – Horneburg
Senioren helfen Senioren“

 

Der gemeinnützige Seniorenverein „Methusalem e.V. – Horneburg“ besteht im Jahr 2021 seit 15 Jahren. Die Idee der Vereinsgründung ist aus der Mitte der Horneburger Bürger geboren worden – ohne Anstoß durch die Gemeinde! Mit unserem Angebot: „Senioren helfen Senioren “ haben wir den Nerv in einer Kommune getroffen, in der die Zahl der hilfsbedürftigen Senioren stetig wächst. Die lebhafte Vereinsentwicklung zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Der Vereinsbeitrag beträgt 3,- Euro monatlich. Wir sind zurzeit 136 Mitglieder, das Durchschnittsalter beträgt 74 Jahre. Die Anzahl der Einsätze von Mitgliedern für Mitglieder bewegt sich normalerweise zwischen 700 und 800. In den letzten Jahren, mussten aber wegen der Corona-Pandemie auf ein Minimum zurückgefahren werden. Spitzenreiter bei den Hilfseinsätzen sind Fahrdienste zu Ärzten u.a. Institutionen, gefolgt von Computerhilfen und Hilfen bei den Alltagsproblemen (z.B. Einkauf). Besonderes Merkmal des Vereins: Die Hilfseinsätze sind kostenlos, lediglich für die PKW-Fahrten wird das Benzingeld berechnet!

Vereinsstruktur

Wir haben eine tragfähige Struktur erarbeitet und dabei bereits bestehende Hilfsangebote für Senioren (MGH, AWO, Kirche, DRK, SoVD etc.) in unser soziales Netzwerk einbezogen. „Methusalem“ ist stets über die Handynummer: 0176-45827824 zu erreichen. Unsere Koordinatoren bemühen sich umgehend, die gewünschte Hilfe zu vermitteln. Unsere Vereins-Seniorenbeauftragte hält den persönlichen Kontakt zu den Mitgliedern und gratuliert zu den Geburtstagen.

Vereinsleben

Wir binden unsere Mitglieder ein durch monatliche Sprechstunden, Zusammenkünfte, Kurzwanderungen, Exkursionen im Landkreis und nach Hamburg, Sonntagsbrunch und interessante, für Senioren relevante Themenabende mit Referenten. Dazu kommen noch Tagesausflüge, Filmvorführungen, Grill- und Bingo-Abende, Planetariums – Besuche und besondere Seminare (Selbstverteidigung, 1.Hilfe, Sturzprävention, PKW-Fahrtrainingsstunden etc.). Wir greifen stets Wünsche und Vorschläge unserer Mitglieder auf. So entstanden z.B. der beliebte Methusalem-Literaturkreis und der Gesprächskreis „Kriegsgeneration“, der 3 Jahre lang – bis zum Ausbruch der Pandemie – als Zeitzeugen in der Horneburger Oberschule mit den 10.klässlern in einen Dialog trat. Die aus dieser Zusammenarbeit entstandene Dokumentation wurde auch vom Niedersächsischen Landesarchiv angefordert.

Kommunale Ebene

Auf kommunalpolitischer Ebene sind wir ebenfalls nicht untätig: Wir haben erfolgreich am LEADER-Prozess mitgewirkt und die Einrichtung einer Generation übergreifenden Bewegungsparks durchgesetzt. Ortsbegehungen mit dem Bürgermeister zur Beseitigung von Stolperfallen im Gehwegenetz sowie Anträge zur Entschärfung von Gefahrenschwerpunkten auf der B73 sind ebenfalls „Methusalem“-Initiativen. Auch ausreichend Sitzbänke im Ortsbild für Ruhepausen liegen dem Verein am Herzen. So wurden mit Spenden aus der Glücksschweinchen-Aktion des Stader Tageblatt einige Bänke auf den Friedhöfen und vor dem Burgmannshof aufgestellt. Auch im Nahbereich des Seniorenhauses sind 2 Bänke von den „Methusalems“ gestiftet worden. Auch zum 40jährigen Jubiläum der Horneburger AG des Kinderhilfswerks „terre des hommes“ spendierten die „Methusalems“ eine Ruhebank am eigenen Kinderwald. Unser jüngster Antrag zur Einrichtung von Mitfahrbänken als unkompliziertes Angebot, die Mobilitätsmöglichkeit besonders für die älteren, nicht mehr Auto fahrenden Mitbürger zu stärken, wurde leider abgelehnt. Wir haben die Bildung eines Seniorenbeirats initiiert und eine monatliche Pflegesprechstunde mit einer Pflegefachkraft eingerichtet. Sehr stolz sind wir darauf, dass auf unser Drängen und unsere Initiative inzwischen in Horneburg ein modernes Seniorenhaus entstanden ist, das – ebenfalls auf unser Betreiben hin – als gemeinnützige Genossenschaft arbeitet. Unser Verein sowie auch unsere Gemeinde sind ebenfalls Genossen, und aktuell ist „Methusalem“ mit zwei Mitgliedern im Aufsichtsrat vertreten. Wir halten den Kontakt zu den Mitgliedern im Seniorenhaus und bieten vor Ort z.B. regelmäßig einen Malkurs und einen Vorlesenachmittag an. Auch diese Aktivitäten mussten Corona- bedingt ausgesetzt werden.

Außenwirkung

Bereits im Gründungsjahr 2006 wurde unserem Verein das Privileg zuerkannt, als „Musterbeispiel ehrenamtlichen Engagements älterer Menschen auf kommunaler Ebene“ unter 5500 angeschriebenen Kommunen ausgewählt zu werden. An diesem vom Familienministerium bundesweit ausgeschriebenen Projekts konnten wir mit 11 weiteren Initiativen teilnehmen. Das brachte uns „Newcomern“ eine vom Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik wissenschaftlich begleitete 1,5-jährige Förderung ein. Auch erhielt unser Gründungsmitglied Astrid Rehberg im Jahr 2018 vom niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil für ihr ehrenamtliches Engagement eine Ehrennadel nebst Urkunde. Wir sind inzwischen in der Samtgemeinde und darüber hinaus im Landkreis eine bekannte Institution geworden. Inzwischen haben sich mit unserer Hilfe ähnliche Vereine nach unserem Muster gebildet. Auch informieren Bürgermeister und Kommunalvertreter der Gemeinde auf unseren Stammtisch-Veranstaltungen unsere Mitglieder über Veränderungen in der Gemeinde.

 

Methusalem

–  ein merkwürdiger Name: Ja, genau das war unser Ziel! Der Name prägt sich ein und – wer sich „Methusalem“ nennt, verfügt über eine erfrischende Portion Selbstironie, nicht wahr? Menschen mit Humor, Menschen, die sich für das Wohlergehen unserer Mitbürger einsetzen möchten oder selber hilfsbedürftig sind, sie alle sind bei uns herzlich willkommen. Besonders hervorzuheben ist die freundschaftliche, von gegenseitiger Achtung geprägte Zusammenarbeit im Vorstand und darüber hinaus in der Mitgliedergemeinde. Dass so ein harmonisches Miteinander über lange Jahre hinweg möglich ist, verdient Respekt! Es ist nicht selbstverständlich, dass Menschen mit völlig unterschiedlichen Lebenserfahrungen und Ansichten im Alter so kooperativ und tolerant miteinander verkehren. Darauf können wir stolz sein!

 

Astrid Rehberg
(Initiatorin und Schriftführerin im Vereinsvorstand)

 

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