„Schiff ahoi, liebe MS „Elli“, zeig uns „Methusalems“, was du drauf hast!“ Doch so schnell ist die alte „Elli“ nicht mehr, da müssen die unternehmungslustigen „Methusalems“ sich in Geduld üben, bis die Barkasse wenigstens eine Handbreit Wasser unter dem Kiel hat. Schließlich ist eine Flussfahrt auf der Horneburger Lühe tidenabhängig. Das Warten ist letztlich auch kein Problem, zumal unsere Karin in Begleitung eines unbekannten jungen Mannes erscheint: „Nanu, Karin? Hast Du einen Überraschungsgast dabei?“ – „Nein, nein, der junge Mann hat mich angesprochen, weil er sich in Horneburg nicht auskennt.“ – Der Fremde war zufällig in Horneburg „gestrandet“, hatte sein Auto in die Werkstatt bringen müssen und wollte sich die Wartezeit mit einem Rundgang durch Horneburg verkürzen. Dabei hatte er die freundliche ältere Dame angesprochen, um sich nach interessanten Sehenswürdigkeiten zu erkundigen. Da hatte er die richtige Tipp-Geberin erwischt! Zunächst lotste sie ihn zum Hafen, wo die Barkasse „Elli“ für die „Methusalem“- Flussfahrt bereit gemacht wurde. Mitfahren wollte der junge Mann nicht, aber für unseren Verein eine Führung in den ehemaligen Bendesdorfer Filmstudios zu organisieren, das bot er an. Rasch noch ein Austauschen der e-mail-Adressen, dann gab auch schon die „Elli“-Crew das Signal zum Entern. Da ließen sich die „Methusalems“ nicht lange bitten, zumal die dekorativen Appetithäppchen zum leckeren Schmausen bereits an Bord waren. Auch Kaffee und Erfrischungsgetränke warteten schon auf durstige Kehlen, denn im Alter muss man bekanntlich viel trinken. Zum Glück hatte der Wettergott nach dem Hitzerekord vor 2 Tagen ein Herz für die „Methusalems“ und reduzierte die Temperatur auf ein erträgliches Mittelmaß, sodass niemand einen Sonnenstich bekam…Vorbei ging es an farbenfrohen Sommergärten und stattlichen Häusern an den Ufern unseres Heimatflusses Lühe, doch leider mussten wir schon in Steinkirchen umkehren, wollten wir nicht Gefahr laufen, im Schlick festzusitzen. Ach ja, der Schlick! Jede Elbvertiefung macht, dass die Sedimente aus der Elbe immer schneller in die kleineren Nebenflüsse gespült werden, der Schlick sich absetzt und den Durchfluss verstopft. Und dabei war die Lühe eins eine viel befahrene offizielle Wasserstraße! Damals machte der Horneburger Hafen seinem Namen noch Ehre…
Und heute? Medizinisch gesehen droht der Lühe heute der Infarkt!