Das Horneburger MGH und der Seniorenverein „Methusalem“ hatten zu einem unterhaltsamen Abend mit der passionierten „Kräuterhexe“ Inge Ternus eingeladen und 25 interessierte jüngere und ältere Menschen waren gekommen. Nach einer kurzen Einführung in die Evolutionsgeschichte unserer vielgestaltigen Pflanzenwelt und deren Bedrohung durch den Klimawandel kam die Expertin direkt zur Sache: Viele frisch gesammelte Wildkräuter wurden auf den Tischen verteilt und die Anwesenden zur Beobachtung der Beschaffenheit der völlig unterschiedlichen Pflanzen angeregt. Auch zu Geschmacksproben wurde ermuntert, um zum Beispiel die Knoblauchrauke, den Bärlauch und den Wunderlauch zu identifizieren und durch Zerreiben der Blätter den spezifischen Geruch zu erkennen. „Die vielfältigen Inhaltsstoffe machen die Wildkräuter für unsere Gesundheit besonders wertvoll und stehen uns jederzeit kostenlos zur Verfügung,“ sagte Frau Ternus. „Die in etlichen Kräutern und Früchten enthaltenen Bitterstoffe sind der Verdauung und der Stärkung des Immunsystems besonders zuträglich, zumal au
s den gekauften Zuchtsorten diese Stoffe weitgehend eliminiert wurden.“ Die Kräuterfrau berichtete auch aus ihren persönlichen Küchenexperimenten und verheimlichte nicht, dass es ab und zu schon mal zu einem Misserfolg kommen kann. So ihre Erfahrungen mit dem Riesenknöterich, der angeblich als junger Spross wie Spargel zubereitet werden kann, doch statt eines kulinarischen Erlebnisses zu heftigem Bauchgrimmen führte. „Aber wunderbare Marmelade lässt sich daraus kochen, die geschmacklich an Rhabarber erinnert,“ beteuerte die experimentierfreudige Kräuterfrau. Dann zeigte sie eine Flöte, selbst hergestellt aus dem ausgewachsenen Stängel des Knöterich, und spielte darauf eine kleine Melodie für die staunenden Gäste, die gern applaudierten. Aber unsere „Kräuterhexe“ hatte noch andere Überraschungen im Gepäck: Ein köstlich schmeckendes Gelee wurde zum Probieren herumgereicht und die getrockneten Vogelbeeren zur Verkostung angeboten. Ach, die Zeit war rasch vorüber, und viele Fragen blieben noch offen. Darum verabredeten sich einige Anwesende zu einer Kräuterwanderung, an der in freier Natur so manches Pflänzlein noch genauer unter die sachkundigen Augen genommen werden soll.