Was für ein Erlebnis! Eine „amerikanische“ Versteigerung auf dem Horneburger Weihnachtsmarkt, geleitet von den beiden Bürgermeistern – das hat es noch nie gegeben im beschaulichen Horneburg. Was war das Ziel der Begierde der adventlich gestimmten Weihnachtsmarktbesucher*innen? Ein Gemälde! Das Bild – eine Ansicht der Liebfrauenkirche – war ein Gemeinschaftsprojekt der „Methusalems“ mit Bewohnerinnen des Horneburger Seniorenhauses. Besonderheit: Der Entwurf wurde von der überregional bekannten Daudiecker Künstlerin Christa Donatius erstellt! Mit Freude und großem Eifer waren die Seniorenhaus- Bewohnerinnen unter Anleitung der „Methusalem“-Hobbymalerinnen bei der Sache, und als das fertige Kunstwerk im Seniorenhaus zur Begutachtung vorgestellt wurde, fand es Bewunderung und Erstaunen, was im hohen Alter an Kreativität noch möglich ist. Natürlich hatten die Beteiligten auch eine Vorstellung, wofür der Erlös der Versteigerung genutzt werden sollte: Da die beteiligten Seniorinnen der Kriegsgeneration angehören, sind ihnen die Ängste, der Verlust geliebter Menschen und Dinge sowie Flucht und Ankunft in der Fremde tief ins Gedächtnis geprägt und wecken Mitgefühl für die heute von Kriegsereignissen traumatisierten Kinder, die bei uns Schutz suchen. Da Sprache der Schlüssel zur Teilnahme am sozialen Leben in der Gemeinde ist, soll der Erlös der Integrationsarbeit des Mehrgenerationen-Hauses zugutekommen. Die Aufregung der „Methusalems“ war bei der Versteigerung deshalb groß, und als dann die Finger in die Höhe gingen, immer mehr 2-Euro-Münzen im Sammelbeutel klimperten, stieg die Spannung. Der Samtgemeindebürgermeister Knut Willenbockel ließ es sich nicht nehmen, das Bild ins rechte Licht zu halten, um die Horneburger zum Bieten zu animieren. Bald übernahmen die anwesenden Kinder begeistert das Mikrofon, um den Bürgermeister zu entlasten, der mit beiden Händen das Bild in die Höhe hielt. Inzwischen mühte sich der hochgewachsene Fleckensbürgermeister Jörk Philippsen energisch, dem „ Ruf des Geldes“ in angemessenem Tempo mit dem Sammelbeutel zu folgen. Gegen Ende der Aktion tat sich der „Weihnachtsmann“, alias Herr Arthur Rudat, als eifrigster Bieter hervor und erhielt endlich den ersehnten Zuschlag. Er stieg zu den Bürgermeistern auf die Bühne, um das Bild in Empfang zu nehmen, doch – oh Wunder: Er übergab das begehrte Kunstobjekt dem Bürgermeister als Schmuckstück für das Rathaus! Donnerwetter, das war ein Knaller! Doch – ein Schelm, wer Schlechtes dabei denkt – hinter der Überraschung steckte eine heimliche Absprache des „Weihnachtsmanns“ mit der Initiatorin des Malprojekts! Danke, Herr Rudat, danke, liebe Horneburger Bürgermeister für Euren grandiosen Einsatz, und danke, liebe Horneburger Mitbürger, für Eure aktive Beteiligung für diesen guten Zweck! Der Inhalt des Sammelbeutels betrug dann auch satte 363, 50 Euro, aufgestockt um weitere 5o,50 Euro als nachträgliche Spende, ergibt eine Summe von 414,- Euro für die Sprach- und Integrationsarbeit des Horneburger Mehrgenerationenhauses. Das war eine gelungene Aktion findet Initiatorin Astrid Rehberg.